Was macht eigentlich ein „Packmitteltechnologe“? Gar keine so leichte Frage. Rund 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen acht und neun hatten jetzt die Gelegenheit, mehr über diesen interessanten Ausbildungsberuf zu erfahren, der in der Region noch nicht ganz so bekannt ist. Die Mädchen und Jungen sind Teilnehmer der „TECademy“, der „Girls’Day Akademie“ und des „Berufswahlkompass Metall“ – dreier Projekte des gemeinnützigen Bildungsträgers „BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH“, die sich besonders an Jugendliche in der beruflichen Orientierungsphase richten. Als Partnerschulen beteiligt sind in diesem Schuljahr die Realschule des Bildungszentrums Markdorf, die Mädchen- und Jungenrealschule St. Elisabeth in Friedrichshafen, sowie Werk- und Realschüler des Berufsschulzentrums Meckenbeuren.
Treffpunkt bei der Ravensburger AG – nicht bei einer Präsenzveranstaltung, sondern als Videokonferenz im Rahmen der Reihe „Online Akademie – Unternehmen im Gespräch“. Aurelie Noyalet aus dem Personal- und Ausbildungsbereich stellt die internationale Unternehmensgruppe vor, die gleichzeitig auch ein erfolgreicher Familienbetrieb in der mittlerweile vierten Generation ist. Und sie spricht über das Berufsbild des Packmitteltechnologen, dessen umfangreiche Aufgabengebiete von der Bedienung und Umrüstung von Maschinen in der Puzzle-Produktion, über die Be- und Verarbeitung von Papier und Pappe, das Herstellen von Stanzwerkzeugen, bis zur Durchführung von Qualitätskontrollen reicht. Dass neben technischem Interesse an Technik auch organisatorische Fähigkeiten hilfreich sind, davon berichtet Matej Kastner, der im vergangenen Herbst seine Ausbildung begonnen und offenbar viel Spaß daran hat. „Dass ich als Azubi auch schon eine gewisse Verantwortung für Arbeitsabläufe habe, das gefällt mir“, sagt er. Und er hat im Anschluss seiner Lehre beruflich viel vor – denkbar sind für den 20-Jährigen Weiterbildungen zum Techniker oder Meister, genauso wie ein Ingenieurstudium.
„Natürlich ist allen Beteiligten bewusst, dass die sonst üblichen Praktika derzeit nicht möglich sind“, sagen die BBQ-Projektleiterinnen Monika Martin und Hanim Heim. Dennoch sei es für die Unternehmen gerade auch in Corona-Zeiten wichtig, an Ausbildungsberufen interessierte Schüler kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. An spannenden Projektbausteinen fehlt es auch in diesem Jahr nicht – man denke etwa an Workshops zu den Themen Brennstoffzelle oder Windenergie in Zusammenarbeit mit Studenten der Uni Stuttgart. Natürlich findet auch die bewährte Zusammenarbeit mit Großunternehmen ihre Fortsetzung. Wie funktioniert ein Akkuschrauber? Dieser Frage kann man dank der Häfler Wissenswerkstatt, die dafür benötigte Bauteile und Materialien samt Online-Anleitung zur Verfügung stellt, auf den Grund gehen.
Das Online-Meeting mit der Ravensburger AG hat an diesem Mittwochnachmittag einiges zu bieten. Unter anderem spricht Aurelie Noyalet auch darüber, auf was Unternehmen und Personaler es bei einem Bewerbungsschreiben achten, was richtig und was falsch gemachten werden kann. Schön auch, dass sich einige Schülerinnen und Schüler mit Fragen und Anregungen selbstbewusst zu Wort melden.
„Ich glaube, dass die Mädchen und Jungs viele Tipps mitnehmen konnten“, fasst Hanim Heim im Anschluss an die 90-minütige Veranstaltung zusammen. „Uns geht es auch weiterhin darum, den Blickwinkel für technische Berufe zu erweitern.“