Wie Roboter laufen lernen

  Mainhardt | BBQ

Berufsorientierung zum Mitmachen an der Helmut-Rau-Schule in Mainhardt

Ob Medizin, Wohnen oder Mobilität – in vielen Bereichen unseres Alltags ist Technik allgegenwärtig. Welche Berufe dahinterstecken, und welche Ausbildungs- oder Studienwege im sogenannten MINT-Bereich eine gute und spannende Zukunft versprechen, erfuhren Schülerinnen und Schüler der Helmut-Rau-Schule in Mainhardt. Zwei Coaches des landesweiten Programms COACHING4FUTURE kamen mit viel Technik zum Ausprobieren ins Klassenzimmer.

„MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und umfasst Disziplinen, die gerade für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg mit seinen vielen Industrie- und Hightech-Unternehmen von Bedeutung sind. Welche Berufe dort besonders gefragt sind, zeigten die beiden Coaches Biologin Stefanie Godel und Biochemikerin Maite Maurer im Auftrag des Bildungsprogramms COACHING4FUTURE.

Bereits seit 2008 engagiert sich die Baden-Württemberg Stiftung auf diesem Weg gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit für den Fachkräftenachwuchs. An der Helmut-Rau-Schule waren die Coaches nun jedoch erstmals zu Gast. Möglich gemacht hatte das Elli Reutter vom Bildungsträger BBQ (Berufliche Bildung und Qualifikation) in Crailsheim, die das Coaching-Angebot bereits zuvor an zahlreiche Schulen in der Region gelotst hat.

Die Jugendlichen erwartete jedoch kein simpler Vortrag oder Frontalunterricht. Nicht Reinsetzen und Zuhören, sondern Mitmachen und Mitdenken lautete die Devise. Schon zu Beginn der Veranstaltung durften sie jeweils zwei Themengebiete für die kommenden 90 Minuten selbst wählen. Besonders groß war das Interesse am Thema „Menschen helfen“. Die Coaches berichteten in diesem Zusammenhang, wie Virtual Reality-Brillen in der Psychotherapie eingesetzt wird, um Menschen zu helfen, besser mit ihren Ängsten umzugehen.

Anhand dieses und weiterer Beispiele wurde den Schülerinnen und Schülern veranschaulicht, wie viele unterschiedliche Berufe aus dem MINT-Bereich an solchen Innovationen mitarbeiten. Begriffe wie Feinoptiker, 3D-Designer oder Technischer Produktdesigner wären ohne solche praktischen Beispiele wenig eingängig. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Berufsberaterinnen Nicole Taubald und Ramona Hirschbach von der Agentur für Arbeit in Schwäbisch Hall. Wen der Vortrag also neugierig gemacht hatte, erhielt direkt weitere Orientierung zu den Fragen, über welchen Bildungsweg es nach dem Schulabschluss weitergehen könnte und zu welchen Berufen die eigenen Fähigkeiten am besten passen.

Coach Maite Maurer freute sich vor allem über das große Interesse der Schulklassen: „Durch die lebhaften Vorträge mit vielen Diskussionen haben wir gemerkt, dass diese praxisnahen Themen sehr gut geeignet sind, um das Interesse zu wecken.“ Und das nicht nur bei den Teilnehmenden, die sich ohnehin für Technik begeistern. Wer etwa gut rechnen kann, denke häufig daran, eine kaufmännische Karriere einzuschlagen. Dabei habe man mit guten Mathe-Kenntnissen auch beste Voraussetzungen, um in IT- und Technikberufen erfolgreich durchzustarten, so Maurer.

Zuletzt erhielten die Schulklassen noch praktische Einblicke in die Robotik. In einem Workshop entstanden aus würfelförmigen Funktionsmodulen kleine Roboter, die einfache Aufgaben erfüllen konnten. Ein Modul diente als Helligkeitssensor, ein anderes als Abstandssensor, ein drittes konnte Funktionen umkehren. Geschickt kombiniert, schalteten die Maschinen zum Beispiel bei Dunkelheit das Licht ein, hielten vor der Tischkante an, folgten einem aufgemalten Weg und vieles mehr. Wissenswertes zu Berufen in der IT und zu Robotik im Alltag und in der Arbeitswelt gab es obendrauf.

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Schüler*innen verfolgen aufmerksam den Ausführungen der Coaches